Innovationsnetzwerk zur Entwicklung, Nutzung und Anwendung von satellitengestützen Erdbeobachtungsdiensten (GMES-MV)
Aktuell
Ziele
Zielstellung des Netzwerk-Vorhabens „GMES-MV“ (Laufzeit: 01/2009 bis 09/2011) ist die marktbezogene Erschließung der Potenziale der GMES-Technologie (Global Monitoring for Environment and Security) und innovativer Mehrwertdienste in den unterschiedlichen Schritten der Prozesskette durch eine Bündelung und Erweiterung der Kompetenzen von Unternehmen und Forschungseinrichtungen.
Mit dem Aufbau des Netzwerkes werden grundsätzlich die nachfolgenden Ziele verfolgt:
- Etablierung des Netzwerkes von Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Mecklenburg-Vorpommern
- Förderung des Informationsaustausches zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen/ Schaffung eines gemeinsamen Forums für die Netzwerkpartner
- Mitwirkung/ Vertretung der Landesinteressen bei internationalen Aktivitäten , wie z.B. dem NEREUS-Netzwerk der EU (Network of European REgions Using Space technologies), Identifizierung von Aktionsfelder für das NEREUS-Netzwerk, aktive Einbindung MVs in die internationalen Aktivitäten
- systematische Aufbereitung von Informationen über Aktivitäten außerhalb M-V und Bereitstellung der Informationen für die Netzwerkpartner
- Unterstützung bei der Vermarktung von Produkten und Kompetenzen aus MV sowie die Förderung der internationalen Vernetzung der Akteure aus MV als Voraussetzung für die Mitarbeit in EU-Projekten
- Förderung der Projektarbeit zwischen den regionalen Unternehmen und Einrichtungen sowie die Förderung der Zusammenarbeit mit überregionalen/ internationalen Partnern
- Unterstützung bei der Themenfindung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten durch die Initiierung von Arbeitsgruppen zur Definition von Aktionsfeldern und Projektideen
- Zusammenführen von Vertretern der Forschungsinstitute und Unternehmen aus der Region und Koordinierung der verschiedenen Aktivitäten im Lande
- Übernahme der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen
- Umsetzung eines begleitenden Projektmanagements
Nachfolgend sind relevante Schwerpunktmaßnahmen genannt:
Anwendungen für die Land- und Forstwirtschaft
Diese Maßnahmen im Kontext des Netzwerkes zielen auf die europäische GMES-Kapazität für die Globale Überwachung für die Umwelt und die Sicherheit und ist grundlegend entworfen, um diese Initiative zu unterstützen, die sich auf die GMES Prioritäten "Landnutzungs- und Landbedeckungsänderung in Europa", "Umwelt Stress in Europa", und "Globale Vegetationsmonitoring" konzentriert. [mehr ... an/aus]
Mit Verwendung von verfügbaren Erdbeobachtungsressourcen in Kombination mit stationären Messungen, entwickeln die GMES-MV Partner innerhalb verschiedener Teilbereiche Produkte und Dienste, und gliedern sie in existieren pre-operational Geoinformationendienste ein. Diese werden internationale, Europäische, nationale und regionale Autoritäten und Institutionen in ihren zunehmenden Verpflichtungen für Monitoring und Berichten unterstützen - und werden ihnen helfen, Naturressourcen besser zu verwalten. Die anvisierten Aktivitäten sprechen besonders Umwelt-relevante Dienste wie zum Beispiel Wasserqualität, Naturschutz, das Kyoto-Protokol oder „Food Security“ an.
Gerade durch die zunehmende Marktdurchdringung von Biomasse-Anlagen in Mecklenburg-Vorpommern sowie die Einbeziehung von regional vorhandenen Biomasse-Vegetation in der Produktentwicklung und –fertigung ergeben sich große Chancen für geeignete GMES-Dienstleistungen im Bereich der Landwirtschaft. Die konkreten Bedarfe gilt es zu identifizieren und über geeignete Kooperationen zu befriedigen.
Die in Form von Forst-Monitoring-Modellen abgelegten Geodaten-Beschreibungen zu forstbetriebswirtschaftlichen Sichten und naturschutzrelevante Gebietsinformationen besitzen i.d.R. keine Möglichkeiten, das zukünftige Verhalten zu simulieren oder Länderübergreifende Seiteneffekte darzustellen. Dieses Verhalten wird derzeit extern über spezialisierte GIS-Systeme berechnet, wobei vom Basis-Modell abgeleitete Visualisierungsmodelle zur Darstellung der Ergebnisse (z.B. Forst-GIS GAIA-MV) benutzt werden. Diese duale Datenhaltung erfordert zusätzliche Arbeitsschritte und birgt Fehler durch das Aufsetzen auf veraltete Daten.
Ziel ist ein integrierter Ansatz, der direkt auf den GMES-Daten aufsetzt und dem Nutzer eine schnelle Rückkopplung für die Entscheidungsunterstützung im Bereich der nachhaltigen Waldbewirtschaftung liefert.. Interessante Synergie-Effekte gibt ebenfalls zu bestehenden wirtschaftsorientierte Forschungs-Clustern (
Holz-Cluster Nord) bei der Optimierung von Wertschöpfungsketten.
Umweltbezogene Anwendungen und Katastrophenmanagement
Die anvisierten Netzwerk-Aktivitäten begünstigen eine Reihe neuartiger Anwendungsbereiche, die für viele Unternehmen und Behörden bzw. Einsatz- und Rettungsdienste (Feuerwehr, Polizei, THW, LUNG) von Relevanz und hohem wirtschaftlichen Wert sein können. Im Bereich des Katastrophen-Management und -Vorsorge wurden in den letzten Jahren eine Reihe von Pilot- und Leuchtturm-projekten durchgeführt, die die Möglichkeiten und die Potentiale von IT-gestützten Monitoring- und Leitsystemen aufzeigen sollten. Allerdings führen immer wieder z.B. extreme Naturereignisse zu Katastrophen mit dramatischen Schäden (z:b. Hochwasser, Öl-Havarien). [mehr ... an/aus]
Solche Ereignisse zeigen, dass beträchtliche Defizite hinsichtlich eines effektiven Managements von Katastrophen bestehen: Es mangelt an einer systematischen Erfassung des Risikos, an In-strumentarien zur Bewertung von Schutzkonzepten und an Systemen zur Entscheidungsunterstüt-zung vor, während und nach einer Krisensituation.
Insbesondere die Entwicklung, Anwendung und Kopplung von GMES-Technologien und Methoden für ein integriertes Katastrophenmanagement, das Vorsorge mit Katastrophenbewältigung verbindet eröffnet neue Anwendungsfelder. Schwerpunkte sind dabei das Monitoring von Gefahren und die Vulnerabilität risikobehafteter Räume durch satelliten-, flugzeug- und bodengestützte Sensoren, die Entwicklung von Simulationssystemen zur Analyse, Quantifizierung und Vorhersage von Risiken und die Bereitstellung von Informationsprodukten für das Umwelt-Monitoring und Katastrophenmanagement.
Im Rahmen gemeinsamer Forschungsarbeiten sollen Ansätze untersucht werden, inwieweit Katastrophenmanagement- und Umwelt-Monitoring-Anwendungen durch neuartige Methoden direkt auf den GMES-Basisdaten arbeiten können, um den kosten- und zeitintensiven Zwischenschritt der Konvertierung und Aufbereitung zu vermeiden. Dies kann zur Erschließung völlig neuer Geschäftsfelder führen.
Maritime Systeme und maritime Sicherheit
Wesentliche Potentiale der GMES-Anwendung im maritimen Bereich liegen in der Planung, Vorbereitung und Aufbau von konsistenten und nachhaltigen europäischen maritimen Sicherheitsdiensten. Dabei werden die relevanten Anforderungen der euopäischen und lokalen Nutzer berücksichtigt und sowohl Erdbeobachtungsdaten als auch in-situ Daten integriert, die eine Monitoring- und Beobachtungskapazität für die europäischen Küsten und Meere gewährleisten. Zu den möglichen Diensten gehört auch die Beobachtung illegalen Handels, Fischerei und Immigration (Boat People) in den Gewässern der Europäischen Union. [mehr ... an/aus]
Ziel der weiteren GMES-Dienste könnte die Unterstützung bei der Überwachung von maritimen Umweltkonventionen sein. Derartige potentielle Services gliedern sich grundsätzlich in folgende Hauptthemen: Detektion, Überwachung und Driftvorhersage von Ölverschmutzungen, Überwachung und Bewertung der Wasserqualität und Detektion und Ausbreitungsvorhersage von Algenblüten.
In diesem Sektor gilt es im ersten Schritt, die zahlreichen aktuellen Technologie- und Applikationsmöglichkeiten zu analysieren und mit den Angeboten der potenziellen Netzwerkpartner abzugleichen. Aufbauend darauf müssen marktfähige Produktmodule und GMES-Dienstleistungen spezifiziert werden.
Darüber hinaus bietet die zukünftige Satellitennavigation GALILEO in Kombination mit GMES-Diensten beachtliche Möglichkeiten im maritimen Sektor (z.B. Hafenwirtschaft und maritime Logistik). So kann das Netzwerk mit neuartigen, hybriden GALILEO/GMES-Diensten wichtige Beiträge leisten, um z. B. die Sicherheit im maritimen Verkehr deutlich zu verbessern, das Einlaufen und Manövrieren in Häfen signifikant zu beschleunigen, die Be- und Entladung von Schiffen zu optimieren sowie die Bergung von Schiffbrüchigen schnellstmöglich durchführen zu können. Hierzu ist im Oktober 2006 das Verbund-Vorhaben „Forschungshafen Rostock“ in Mecklenburg-Vorpommern gestartet worden. In dieses Projekt sind sowohl die maritime Industrie und gewerbliche Wirtschaft, die hochschulischen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie die Behörden und Fachressorts der Landesregierung MV integriert.
Kontakt:
Netzwerkmanagement GMES-MV
Cindy Niemeyer
c/o GeoMV e.V.
Lange Straße 1a
18055 Rostock
Tel.: 0381/49298-30
Fax: 0381/49298-15
E-Mail:
URL: www.gmes-mv.de